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ROKIDS News
Alltag der gesprochenen Sprache im Elementarbereich

Ein Projekt des Niedersächsischen Institutes für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe)

Im Sommer 2012 haben unsere Fachkräfte Frau Dickinson und Frau Geßner stellvertretend für ROKIDS sowie weitere niedersächsische Kindertagesstätten an einem Projekt der nifbe zum Thema „Alltag der gesprochenen Sprache" teilgenommen. Frau Dickinson und Frau Geßner wurden mit einem Mikrofon ausgestattet, das dazu diente, einen arbeitstaglang Tonaufnahmen zu machen, wie das Sprachverhalten zwischen Erzieherin und Kind aussieht. Im Anschluss daran wurden diese Aufnahmen anonymisiert der nifbe zur Verfügung gestellt. Es erfolgte die Auswertung. Schließlich wurde vor wenigen Wochen mit der nifbe ein Termin bei ROKIDS vereinbart, an dem einige Fachkräfte, unter anderem das Schwerpunktteam der „Deutschen Sprachvermittlung", Einblicke in die ersten Ergebnisse erhielten.

Gemeinsam wurde darüber diskutiert, wie sich die gesprochene Sprache von den pädagogischen Fachkräften im Alltag in den Kindertagesstätten zeigt und wie wichtig die Sprachbildung heutzutage überhaupt ist.

Jedes Kind möchte kommunizieren – darüber waren sich alle einig. Um dies auch aufzufangen, ist es wichtig, dass die Fachkraft mit Freude Kinder in ihrer Sprachentwicklung begleitet. Sprachbildung ist unmittelbar mit kognitive, emotionale, soziale sowie motorische Entwicklung im Alltag eng verknüpft. Unsere Fachkräfte begleiten kontinuierlich den Prozess des Spracherwerbs. Im Rahmen der Studie stellte sich heraus, dass das Vorlesen in vielen Kindertagesstätten oft gestört wurde. Die eigentlich intensive Situation der Sprachbildung wird oftmals nicht wertgeschätzt, sodass man zu dem Ergebnis kam, dass gewisse Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Einige Fachkräfte haben gehandelt und sich dann mit Kindern zurück gezogen, um sich so ihnen intensiv widmen zu können.

Des Weiteren erwähnten die Mitarbeiter der nifbe, dass oft im Alltag rhetorische Fragen gestellt werden, die das Kind nur mit „Ja oder Nein" beantworten musste und ebenso Fragen, die eigentlich keine sind (z.B. „Kannst du mir mal die Schere geben?" ; … ist doch eine gute Idee oder?; „Ich geh mal eben zur Toilette ne?").

Grundsätzlich stellte sich heraus, dass durch Lob, Wertschätzung, Empathie und aktives Zuhören sprachförderliche Situationen erkannt, wahrgenommen und aufgegriffen wurden. Korrektives Feedback hat sich ebenso als Fördermaßnahme bewährt. Gemeinsame Tätigkeiten, wie z.B. das Außengelände erforschen, vorlesen, frühstücken o.ä. fördern das sprachliche Niveau. Die Interaktion kann dann erfolgen, wenn man nahe beim Kind ist, sich auf deren Themen einlässt, responsiv auf ihre Fragen eingeht und zugleich selbst Sprachvorbild ist.

Insgesamt war das ein interessanter Austausch, von dem auch ROKIDS profitieren wird. Wir schätzen es sehr, mit der nifbe zusammenarbeiten zu können.